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Marktkommentar Ossen Finanz GmbH – III/2022

Auch im dritten Quartal kehrt wenig Ruhe ein und so wird es dem bisherigen Jahr 2022 leider gerecht. Es scheint, als würden immer weitere Themen auf uns zukommen, während die bisherigen noch lange nicht gelöst sind. Gab es im letzten Quartal zu Beginn auch einige positive Trends zu sehen, so wurden wir bis Ende September wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt, unter anderem durch das Wahlergebnis in Italien mit den dazugehörigen im Vorfeld vom Markt geäußerten Befürchtungen.
Vorab: wir halten immer noch an unserer Strategie fest und schaffen es damit weiterhin, dieses Jahr die extreme Schwankungsbreite der Märkte und die Unsicherheiten auf ein deutliches Minimum zu reduzieren und den Fokus auf Kapitalerhalt zu legen. Unser Ziel war und ist es auch dieses Jahr, mit einem positiven Ergebnis zu schließen, auch wenn die dafür verbleibende Zeit immer kürzer wird.

Die einflussstärksten Themen sollten mittlerweile komplett in den Börsenkursen eingepreist sein. Solange nicht ein klarer Trend der Lösung der Energiekrise (ausgelöst im Februar durch den Angriff Russlands auf die Ukraine), der Inflation und der damit zusammenhängenden (Un-)Zufriedenheit der Bürger erkennbar ist, wird es allerdings weiterhin ein Auf und Ab geben. Viele Fortschritte, besonders für Deutschland - das extrem abhängig von russischem Gas und Öl war - sind zu erkennen, wenn auch diese eine deutliche Verteuerung bei den Bürgern mit sich bringen. Die Inflation ist auf ein schon fast vergessenes Niveau hochgeschossen, so dass die Notenbanken kräftig (und auch endlich) an der Zinsschraube drehen mussten. Dies ist ein absolut notwendiger Schritt, um die Inflation einzudämmen. Wir gehen davon aus, dass es noch einige weitere Zinserhöhungen geben wird und sich der Trend erst umkehren wird, sobald Ruhe eingekehrt und die Inflation wieder auf ein erträgliches Niveau gesunken ist. Zum Jahreswechsel kann es gut sein, dass eine gewisse Entwicklung am Immobilienmarkt in Form von sinkenden Preisen noch einmal die Märkte beeinflussen wird.
Die Nachfrage nach Immobilienkäufen ist bereits auf ein historisches Minimum gesunken, was bei einem Zinsanstieg binnen des Jahres 2022 von knapp 1 % auf mittlerweile über 4 % nicht verwunderlich ist. Wir sehen hier dennoch kein Szenario analog den USA im Jahre 2008, sondern eher eine gesunde Entwicklung der Preise, welche in den letzten Jahren absolut gehypt wurden. Immobilien, die mit Öl- oder Gasheizungen betrieben werden oder gar nicht bis wenig saniert wurden, sollen derzeit immer noch zu fast schon Mondpreisen verkauft werden. In diesen Bereichen wird sich sicherlich etwas tun. Auch hier gilt es wieder, dass die Börse Ereignisse vorwegnimmt beziehungsweise sehr schnell einpreist. So haben sich beispielsweise die Aktienkurse von Immobilienunternehmen in diesem Jahr mehr als halbiert. Man erkennt hier also deutliche Unsicherheiten im Markt, da andernfalls nicht solch drastische Korrekturen passieren würden.

Betrachten wir nun die Vergangenheit, so haben wir bei derartigen Korrekturen und Intradayausschlägen mittlerweile ein Niveau erreicht, welches mit der Kubakrise sowie dem Platzen der Dotcom-Blase (2000) mithalten kann. Auch wenn die Vergangenheit keine Garantie für die Zukunft darstellen kann, so war nach diesen Ereignissen der Aktienmarkt zwölf Monate später mit zweistelligen Zuwächsen deutlich im Plus gestanden. Wir bleiben bei unserer Aussage, dass die meisten Fakten mittlerweile auf dem Tisch liegen und somit auch in den Kursen eingearbeitet sind und sind optimistisch für die nächsten 12+ Monate.

Wir fühlen uns dieses Jahr mit der doch sehr hohen Cash-Quote beziehungsweise Quote in Geldmarktfonds gut aufgestellt und haben daher vergleichsweise ein gutes Ergebnis erzielt. Im Schnitt hat der Markt sowie die Strategien der Vermögensverwalter und Mischfondsanbieter ca. 20% nachgelassen, während wir grob einen einstelligen Rückgang verzeichnen konnten. Dass Risikomanagement bei uns gelebt wird und wir proaktiv agieren, anstatt nur zu reagieren, wenn es zu spät ist, konnten wir erneut unter Beweis stellen. Was uns dabei hilft, ist unsere Erfahrung in Blütezeiten wie auch in Krisenjahren - und davon gab es so einige seit 1967. Dennoch sind wir mit einem negativen Ergebnis nicht zufrieden und ruhen uns keinesfalls darauf aus, sondern arbeiten fokussiert und konzentriert am positiven Jahresergebnis.

Wir analysieren die Märkte tagtäglich und hoffen, alsbald die Cash-Quoten runterfahren und wieder mehr in die Investitionen gehen zu können. Großes Potenzial sehen wir weiterhin in den Bereichen Informationstechnologie beziehungsweise Digitalisierung sowie alles rund um das Thema Energie.
Wir werden diesen Schritt jedoch nicht voreilig umsetzen. Es ist leicht, in Phasen, in welchen nahezu jede Aktie nach oben klettert, Gewinne zu erzielen. Professionalität zeigt sich aber in schwierigen Zeiten und in strauchelnden Märkten. Denn dann gilt es, ein gutes Risikomanagement zu betreiben und das Kapital zu erhalten. Auf dieser Basis können wir dann wieder die Gewinne fortschreiben ohne große Verluste aufholen zu müssen, wenn die Zeichen in die richtige Richtung weisen.

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen einen gesunden und optimistischen Herbst.

Ihre
Ossens

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