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Marktkommentar Ossen Finanz GmbH - I/2021

Die Meisten von uns wollten es nicht wahrhaben, dass uns die Pandemie so lange in Schach halten wird. Nun liegt bereits ein ganzes Jahr mit Einschränkungen und großen finanziellen Herausforderungen hinter uns. Corona stellt viele Branchen vor schier unüberwindbar scheinende Herausforderungen. Andere wiederum haben immens von der Krise profitiert.

Die Finanzmärkte und Anleger haben nach einem anfänglichen Börseneinbruch erstaunlich gelassen reagiert. Nun wo, wenn auch in Deutschland sehr schleppend, die Impfung der Bevölkerung Fahrt aufnimmt, ist auch an den Börsen neuer Enthusiasmus zu spüren.

Im März erreichte der DAX sogar ein absolutes Allzeithoch, scheinbar unbeeindruckt von schlechten Nachrichten zu Impf- oder Inzidenzzahlen. Die Börsen der meisten anderen europäischen Mitgliedsstaaten zeigten sich ebenfalls positiv gestimmt. Erwartete staatliche Unterstützungen und wieder aufkeimende Kauflust der Bürger am Ende der Pandemie nähren die Fantasie der Anleger. Viele Bürger lebten in der Pandemie gezwungenermaßen eingeschränkt und konsumreduziert und werden sich aller Wahrscheinlichkeit nach investitionsfreudig zeigen, wenn alles wieder in gewohnten Bahnen läuft.

China hat es bereits vorgemacht. Deutlich früher als in den westlichen Industrienationen trat in Asien eine Normalisierung der wirtschaftlichen Verhältnisse ein. Wie schon im letzten Quartal zeigte China eine besonders starke Erholung zu Beginn des neuen Jahres. Über die letzten Wochen sorgten dann aber Störfeuer aus den USA dort wieder für einen leichten Rückgang der hohen Bewertungen.

Die optimistischen Konjunkturprognosen haben zwischenzeitlich aber auch zu steigenden Inflationserwartungen bei Analysten geführt. Die Logik dahinter: Die Rückkehr zur wirtschaftlichen Normalität wird zu den eben beschriebenen Nachholeffekten und Investitionen führen, dies wiederrum kann zumindest kurzfristig steigende Preise zur Folge haben. In Folge dieser Prognosen erhöhten sich im Februar die Renditen 10-jähriger US-Staatsanleihen und ließen die Kurse am Anleihenmarkt fallen. Am Aktienmarkt waren hiervon Wachstumstitel betroffen, deren Bewertungen bisher stark von niedrigen Zinserwartungen profitierten. So mussten einige Technologietitel Kurseinbrüche verkraften, die im März aber in vielen Fällen wieder ausgeglichen werden konnten.

Die überraschend klare Kommunikation der Notenbanken in den USA und Europa wirkte beruhigend auf die Märkte. EZB und Fed bleiben ihrer bisherigen Strategie treu. Die EZB kündigte die Ausweitung der Anleihekäufe im Rahmen des „Pandemic Emergency Purchase Programe“ an, um den Markt so weiterhin mit neuem Geld zu versorgen und die Zinsen damit auf niedrigem Niveau zu halten. Auch die FED erklärte unerwartet deutlich, dass die Zentralbanken auch eine höhere Inflation als bisher akzeptieren und die Leitzinsen noch eine ganze Weile auf dem aktuellen Nullzinsniveau belassen würden. Von einer großen Zinswende kann also bisher keine Rede sein. Dennoch werden die Inflationserwartungen auch für die nächsten Monate einer der entscheidenden Wirtschaftsindikatoren bleiben.

So gibt es nicht zu viel Neues an den Börsen. Politisch ist aktuell zwar einiges in unserem Land geboten. So wie aber die zahlreichen Schlagzeilen um Donald Trump im letzten Jahr die Börsen kaum erschüttert haben, zeigen sie sich auch von dem aktuellen Kanzleramts-Scharmützel unserer Politiker unbeeindruckt.

Unser Fazit, wir bleiben weiterhin optimistisch was die Entwicklung der Börsen und vor allem Ihrer Investitionen angeht und handeln mit Ruhe und Weitsicht.

Im vergangenen Quartal haben wir in den OGS-Strategien somit keine großartigen Anpassungen vornehmen müssen, sondern haben die Märkte und die Strategien überwiegend eng überwacht. Einzig in der OGS DEPOT PIANO Strategie gab es grundlegende Anpassungen, da wir hier mit der Hamburger Vermögen GmbH gemeinsam die Eckdaten der Strategie anpassen konnten, was zu geringeren Gebühren geführt hat. Vor der Umstrukturierung haben wir aufgrund unseres eigenen Researches diverse Strategieveränderungen in unserem „Strategie-Labor“ getestet und letztendlich auch gewinnbringende Änderungen umgesetzt. So ist die Strategie nun auf nochmal deutlich geringere Schwankungen ausgelegt. Im back testing (diverse Simulationen mit Daten der Vergangenheit) konnte die Rendite trotz der geringeren Schwankungsbreite beeindruckend gesteigert werden. Treiber dafür ist die gezielte Auswahl der Aktienkomponente, die zwar reduziert, jedoch deutlicher positioniert wurde. Durch die zeitgleich durchgeführten Anpassungen in den Renteninvestitonen, die breiter gestreut und mit Fokus auf geringere Volatilität ausgelegt sind, haben wir unserer Meinung nach einen enorm großen Schritt getan und die Strategie extrem verbessert. Sie eignet sich somit noch besser für „zu viel Tagesgeld“ oder auch einfach konservativere Anlagewünsche.