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Marktkommentar Ossen Finanz GmbH

Rückblick 2019

 

Sah man im vierten Quartal 2018 die Aktienmärkte noch abstürzen und wurde von negativen Schlagzeiten überrollt, so beschlossen in der Vergangenheitsbetrachtung die Märkte ab Januar 2019 alle Ängste und Sorgen zu ignorieren. Alles in allem war 2019 deshalb ein sehr gutes Aktienjahr.

Eurozone

Eine Zeit lang stand die Eurozone im Bann des italienischen Populisten Matteo Salvini, der immer wieder der Europäischen Zentralbank drohte. Vom EU-Austritt bis zur eigenen Währung kursierten viele Hiobsbotschaften. Glücklicherweise haben italienische Regierungen nicht lange Bestand, und so war das Thema Italien und die Eurokrise rasch vom Tisch.

Deutschland

Deutschland hatte 2019 viele Probleme, besonders die hausgemachten mit der Automobilindustrie. Hier gab es leider keine Lösungen. Zusätzlich beschäftigte uns der Handelskonflikt zwischen den USA und China besonders stark, denn als Exportweltmeister leiden wir spürbar unter den Auswirkungen des Konfliktes. Teilweise war Deutschland sogar der direkte „Gegner“ von Donald Trump, sodass über Autoeinfuhrzölle in die USA kontrovers diskutiert wurde.

Letztendlich fiel auch die Industrieproduktion etwas zurück, doch die Aktienmärkte hatten ja anscheinend beschlossen: kein Thema – das wird schon werden!

Dass dann noch die 10-jährigen deutschen Bundesanleihen zwischenzeitlich bei einer Rendite von
-0,71% einen neuen Negativrekord erreichten, wurde schon kaum noch publiziert.

Fun fact hierzu: selbst griechische Kurzläufer werden mittlerweile negativ verzinst!

USA

In den USA gab es neben dem Handelskonflikt auch noch katastrophale Zahlen aus dem produzierenden Gewerbe – dem Steckenpferd der US-Regierung. Genau hier wollte Donald Trump der Wirtschaft eigentlich deutlich unter die Arme greifen.

UK - Brexit

Was hat uns der Brexit schon Nerven gekostet. Letztendlich könnte man das ganze Ereignis mittlerweile sehr gut verfilmen. Ein ewiges Hin und Her mit bisher konkret geplanten Austrittsverhandlungen in 2020.

Fazit

Alles in allem war 2019 dennoch ein hervorragendes Börsenjahr, wenn auch nur dank der „Augen zu“-Mentalität der Investoren.

Wir sind mit unseren Ergebnissen für das Jahr ebenso zufrieden, auch wenn wir die Indizes nicht schlagen konnten. Im Unterschied zum Markt sind wir aufgrund der diversen Risiken vorsichtig vorgegangen, denn das oberste Ziel ist immer noch „kein Geld verlieren“. Trotz dieser Vorsicht und der teilweise hohen Cash-Quote konnten wir das Jahr in allen Strategien positiv beenden. Das reicht zwar nicht für Platz 1, ist aber langfristig unserer Meinung nach der richtige Ansatz.

Ausblick 2020

Wir sehen das Jahr 2020 als positives Aktienjahr, da zumindest ein paar der aufgeschobenen Probleme in diesem Jahr beendet bzw. umgesetzt werden sollen. Zudem befindet sich die USA im Wahlkampfjahr, und bekannterweise werden in diesem Zeitraum überwiegend positive Nachrichten verbreitet. Durch eine Eskalation zwischen den USA und China würde Donald Trump nur seine Wiederwahl gefährden, sodass wir von einem etwas verhaltenen US-Präsidenten ausgehen.

Die Automobilindustrie in Deutschland, welche einen starken Anteil am nationalen Wachstum hat, dürfte zudem langsam ihren Tiefpunkt erreicht haben. Jetzt heißt es genau hinzuschauen, welcher Konzern die Zukunftsthemen „Digitalisierung“, „Nachhaltigkeit“ und „Elektrifizierung“ auch sinnvoll und zeitnah umsetzen kann. Gefühlt herrscht zumindest etwas mehr Klarheit als noch vor 1 oder 2 Jahren.

Wir werden an unserem Ansatz festhalten und nicht blind Vollgas geben, sondern weiterhin Risiken genau analysieren, einschätzen und entsprechend reagieren. Es mag sein, dass man dann manchmal einige Gewinne auslässt (wie es in 2019 der Fall war), jedoch kann und wird es nicht von Dauer sein, dass Probleme immer nur unverändert geschoben werden. Wir lassen uns daher nicht von unserem analytischen Ansatz abbringen und versuchen, auch 2020 wieder das Beste für Sie zu erzielen.